Was Ist Licht?

Was Ist Licht?

Author
Emmanuel Van Heygen
Exo Terra Brand Manager
Ultraviolet-, visible- and infrared light

Die Sonne ist mit ihrer Strahlungsenergie der Grundstein für das Leben auf der Erde. Jeder Quadratmeter an der Spitze unserer Atmosphäre erhält etwa ein Kilowatt dieser Energie. Diese solare „Umarmung“ treibt die zahllosen Prozesse an, die das Leben erhalten. Ohne sie würde die Erde rasch ihre Wärme verlieren und alle Lebewesen in das kalte Nichts des Aussterbens stürzen.

Bei Licht handelt es sich im Wesentlichen um elektromagnetische Strahlung. Es besteht aus winzigen elektromagnetischen Feldern, den sogenannten Photonen. Diese Photonen gibt es in verschiedenen Energiestufen bzw. Wellenlängen, die jeweils in Nanometern (nm) angegeben werden. Die uns am besten bekannten unter ihnen fallen in das sichtbare Spektrum. Deshalb erscheint uns zum Beispiel die Sonne gelb – ihr Licht ist im gelben Wellenbereich am stärksten.

Das Spektrum des Lichts geht jedoch über das hinaus, was unsere Augen wahrnehmen können. Von den starken Gammastrahlen über die bekannten Röntgenstrahlen bis hin zum ultravioletten Licht ist das Spektrum sehr groß. Das sichtbare Licht nimmt nur einen winzigen Teil dieses Spektrums ein, eingebettet zwischen ultraviolettem und infrarotem Licht. Das Infrarotlicht, das oft mit Wärme assoziiert wird, setzt sich im Spektrum bis zu den Mikrowellen fort und endet bei den sanften Radiowellen. Bei der Versorgung von Reptilien konzentrieren wir uns auf drei entscheidende Komponenten: ultraviolettes Licht, sichtbares Licht und Infrarotlicht.

Ultraviolettes Licht
Ultraviolettes (UV) Licht, ein hochenergetischer Bereich gleich hinter dem sichtbaren Licht, spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden und das Verhalten von Reptilien. Dieses Spektrum wird in drei verschiedene Gruppen unterteilt:

UV-A (320-400 nm): Dieser Bereich ist für Reptilien und Amphibien von größter Bedeutung. UV-A beeinflusst eine Vielzahl von Verhaltensweisen, von Aggression und Revierstreitigkeiten bis hin zu Paarungsritualen und Kommunikationssignalen. Die UV-A-Bestrahlung kann das natürliche Verhalten dieser Lebewesen verstärken, sodass sie aktiver und reaktionsfreudiger werden. Es spielt auch eine Rolle bei der Wahrnehmung ihrer Umgebung und hilft ihnen, Nahrung, Partner und potenzielle Bedrohungen zu erkennen.
UV-B (290-320 nm): UV-B ist für die Synthese von Vitamin D3 bei Reptilien unerlässlich. Sobald ihre Haut UV-B-Licht absorbiert, wird die Produktion dieses wichtigen Vitamins angeregt, das wiederum die Aufnahme von Kalzium fördert, einem für die Gesundheit der Knochen und die allgemeine Vitalität wichtigen Mineral. Ohne ausreichende UV-B-Bestrahlung können Reptilien eine schwächende metabolische Knochenerkrankung entwickeln. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Reptilienhalter für die Gesundheit ihrer Tiere deren natürlichen Lebensraum nachahmen, indem sie die richtige Menge an UV-B-Strahlung gewährleisten.

UV-C (180-290 nm): Dieser Bereich gehört zwar zum natürlichen Spektrum, ist jedoch für alle Lebewesen schädlich. Es ist für seine keimtötenden Eigenschaften bekannt und wird häufig in Sterilisationsverfahren eingesetzt. Eine längere Exposition kann jedoch zu Zellschäden in lebenden Organismen führen.

Sichtbares Licht
Das sichtbare Licht spielt eine vielschichtige Rolle. Er ermöglicht nicht nur das Sehen, sondern bestimmt auch den Rhythmus von Tag und Nacht. Sein Spektrum reicht von 390 bis 700 nm. Das Licht, das unsere Augen wahrnehmen, sowie seine Farbe, hängen von der Stärke der einzelnen Wellenlängen ab. Der Farbwiedergabeindex (CRI) misst die Fähigkeit einer Lichtquelle, Objekte im Vergleich zu natürlichem Licht zu beleuchten. Es überrascht also nicht, dass das Sonnenlicht einen CRI von 100 aufweist. Heute gelten künstliche Lichtquellen mit einem CRI von mehr als 95 als Vollspektrumlicht. Sie können Objekte so beleuchten wie sie im Licht der Sonne erscheinen würden. Die Farbtemperatur, die in Kelvin (K) gemessen wird, beschreibt außerdem den Farbton des Lichts. Die durchschnittliche Tageslichttemperatur liegt zum Beispiel bei 5600 K. Um die natürlichen sichtbaren Lichtverhältnisse in Terrarien nachzubilden, ist eine Lichtquelle mit einem hohen CRI und einer Farbtemperatur um 6000 K ideal. Dies sorgt bei Tieren und Pflanzen für leuchtende Farben. Darüber hinaus sind bestimmte Wellenlängen des sichtbaren Spektrums für die Photosynthese, den Prozess, bei dem Pflanzen Licht in Energie umwandeln, unerlässlich.

Infrarot-Licht
Für Reptilien und Amphibien, die ektotherm bzw. wechselwarm sind, ist die Infrarotstrahlung für die Thermoregulierung unerlässlich. Dieser Teil des Spektrums ist zwar unsichtbar, wird aber als Wärme empfunden. In diesem Segment strahlt die Sonne den größten Teil ihrer Energie ab. Für tagaktive Reptilien ist die beste künstliche Wärmequelle eine oberhalb angebrachte Strahlungsquelle wie eine Glühlampe, die viel Infrarotlicht abgibt.

Exo Terra weiß um die Feinheiten dieser Lichtkomponenten und hat spezielle Beleuchtungslösungen für Reptilien entwickelt. Diese Tiere mit ihren besonderen Stoffwechselbedürfnissen benötigen eine präzise und erstklassige Beleuchtung. Oft reicht eine einzige Lichtquelle nicht aus. Eine Kombination ist unerlässlich, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Faktoren wie ihre Aktivitätsmuster, ihr natürlicher Lebensraum und die Nähe zur Lichtquelle sind ausschlaggebend für ihren Lichtbedarf.

 

Die Sonne ist das Lebenselixier unseres Planeten. Ihre Energie treibt jeden lebenden Organismus an und steuert den komplexen Tanz des Lebens auf der Erde. Ohne die strahlende „Umarmung“ der Sonne würde unsere Welt schnell ihre Vitalität verlieren und alles Leben in Dunkelheit und Ausrottung stürzen. Das Lichtspektrum ist zwar sehr umfangreich und vielfältig, jedoch sind für die Versorgung von Reptilien vor allem drei Komponenten von Bedeutung: ultraviolettes Licht, sichtbares Licht und Infrarotlicht.

 

Exo Terra hat die Schlüsselrolle dieser Lichtaspekte in der Reptilienhaltung erkannt und leistet Pionierarbeit hinsichtlich der Entwicklung von speziellen Beleuchtungslösungen. Reptilien mit ihren besonderen Stoffwechselbedürfnissen benötigen eine präzise und hochwertige Beleuchtung. Eine einzige Lichtquelle reicht oft nicht aus, um ihre unterschiedlichen Bedürfnisse zu erfüllen. Daher ist eine Kombination aus verschiedenen Lichtquellen für ihr Wohlbefinden unerlässlich.

 

Es ist unbedingt zu beachten, dass nicht alle Reptilien den gleichen Bedarf an UV-B-Strahlung haben. Faktoren wie ihre Aktivitätsmuster (nachtaktiv oder tagaktiv), ihr natürlicher Lebensraum (Regenwald oder Wüste) und sogar die Entfernung zur Lichtquelle spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung ihrer Lichtbedürfnisse.

 

In freier Wildbahn haben sich Reptilien so entwickelt, dass sie die Vorteile des UV-Lichts nutzen und sich gleichzeitig vor dessen potenziellem Schaden schützen. Sie sonnen sich in der Sonne, absorbieren UV-Strahlen und ziehen sich in schattige Bereiche zurück, wenn sie genug davon aufgenommen haben. In Gefangenschaft ist es wichtig, dieses Gleichgewicht nachzubilden. Die Verwendung spezieller Beleuchtungslösungen, die das richtige UV-Spektrum abgeben, gewährleistet, dass die Reptilien die Vorteile des natürlichen Sonnenlichts nutzen können, was ihre Gesundheit und ihr natürliches Verhalten fördern wird.

Author
Emmanuel Van Heygen
Exo Terra Brand Manager

„Reptilien und Amphibien benötigen eine angemessene und hochwertige Beleuchtung, damit bestimmte Stoffwechselanforderungen erfüllt werden können. Da es fast unmöglich ist, all diesen Anforderungen mit einer einzigen Lichtquelle gerecht zu werden, ist in den meisten Fällen eine Kombination verschiedener Lichtquellen erforderlich.“

Solar radiation

Radiation spectrum of sunlight.

Lighting chart with animal
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Der anpassungsfähige Leuchtturm - Die Östliche Bartagame (Pogona barbata) sonnt sich im direkten Sonnenlicht

Beleuchtung  Themen

Der Mythos Der Nachtgeschöpfe Und Das UV-B-licht

Der Mythos Der Nachtgeschöpfe Und Das UV-B-licht

Der Glaube, dass nachtaktive Tiere keine UV-B-Strahlen benötigen, ist in der Welt der Reptilien- und Amphibienpflege schon lange verbreitet. Das Argument „Diese Art ist nachtaktiv, sie braucht keine UV-B-Strahlung" war für viele Reptilien- und Amphibienliebhaber und -Züchter ein fester Grundsatz. Jüngste wissenschaftliche Studien haben jedoch begonnen, diese uralte Vorstellung in Frage zu stellen, indem sie die Bedeutung von UV-B für alle Lebewesen, unabhängig von ihrem Tagesrhythmus, beleuchtet haben.

Die Ferguson-zonen

Die Ferguson-zonen

Die Ferguson-Zonen wurden 2010 von Professor Gary Ferguson von der Texas Christian University entwickelt. Ferguson und sein Team von Herpetologen erfassten Daten über die tägliche UV-Exposition von 15 Reptilienarten. In der anschließenden Veröffentlichung wurden diese 15 Arten nach ihrem Thermoregulierungsverhalten (tägliche Sonnenexposition) und ihren Mikrohabitatpräferenzen in vier Gruppen, die sogenannten „Ferguson-Zonen“ eingeteilt. Die entsprechenden UV-Richtwerte basierten auf der durchschnittlichen Bestrahlungsstärke von zufällig angetroffenen Wildtieren: Zone 1 mit der geringsten, bis Zone 4 mit der höchsten Exposition.

Vitamin D3 Und Reptilien: Eine Lebensnotwendige Verbindung

Vitamin D3 Und Reptilien: Eine Lebensnotwendige Verbindung

Vitamin D3 spielt, ähnlich wie bei anderen Tieren, für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Reptilien eine zentrale Rolle. Dieses Hormon ist ein wesentlicher Bestandteil des Mineralstoffwechsels und der Knochenentwicklung bei Reptilien. Eine seiner wichtigsten Aufgaben ist die Verbesserung der Kalziumaufnahme aus dem Darm. Ohne ausreichendes Vitamin D3 könnten Reptilien das Kalzium aus der Nahrung nicht effizient aufnehmen, das für die Gesundheit des Skeletts und das allgemeine Wohlbefinden entscheidend ist.

What is UVB-lighting

Was Ist UV-B?

UV-B steht für Ultraviolett-B-Strahlung, eine Art der ultravioletten Strahlung im Sonnenlicht. Ultraviolettes bzw. UV-Licht ist ein energiereicher Teil des elektromagnetischen Spektrums jenseits des sichtbaren Lichts. Das UV-Spektrum ist in drei Wellenlängengruppen unterteilt:

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