Entdeckung Eines Neuen Geckos

Entdeckung Eines Neuen Geckos

Author
Emmanuel Van Heygen
Exo Terra Brand Manager
Das Exo Terra Team begab sich auf die Suche im Herzen der Bambuswälder, die die Halbinsel Ampasindava bedecken. Unser Ziel: ein winziger, schwer zu fassender grüner Taggecko, der nur wenige Tage zuvor unseren Kameraobjektiven entgangen war.
Madagaskar, das Land der Mystik und der Wunder, wird seit jeher für seine unvergleichliche Artenvielfalt bewundert. Jeder Schritt, den man auf dieser Insel tut, zeugt von der Großartigkeit der Natur. Und dort, inmitten des hoch aufragenden Bambus von Ampasindava, befand sich unsere „Bühne“, auf der sich das Schauspiel der Natur entfalten würde.
Die Morgensonne malte den Himmel in goldenen Tönen, und die Bambusblätter glitzerten von frischen Tautropfen. Diese ruhige Umgebung war jedoch nicht der ideale Spielplatz für unsere wechselwarmen Studienobjekte. Die Taggeckos brauchten die Wärme der Sonne, um die Kälte der Nacht abzuschütteln. Ihr flüchtiges Auftauchen in diesem kurzen Zeitfenster machte unsere Aufgabe noch schwieriger.
Ich erinnere mich lebhaft an den spürbaren Puls des Waldes, wie er zwischen der klaren Kühle der Nacht und der tropischen Wärme des Tages hin- und herpendelte. Die ständig wechselnden Rhythmen, von Monsunregenfällen bis hin zu ruhigeren, trockeneren Perioden, verliehen unserer Expedition eine außerordentliche Vielschichtigkeit.
An diesem Morgen, als wir tiefer in den Wald vordrangen, war der Wald voller Geschichten. Ein Großer Madagaskar-Taggecko (Phelsuma grandis) erregte unsere Aufmerksamkeit, als seine leuchtenden Farben in der Morgensonne schimmerten. An anderer Stelle lieferten sich zwei männliche Phelsuma laticauda einen Revierkampf, der die raue Intensität der Natur widerspiegelte. Nicht weit davon entfernt faszinierte mich der Anblick eines sanftmütigen Phelsuma seippi, der vorsichtig den Honigtau einer Heuschreckennymphe ableckte – ein wunderschönes Ballett der Koexistenz direkt vor meinen Augen.
Doch inmitten dieser faszinierenden Begegnungen erregte das winzige Aufblitzen eines goldenen Farbtons unsere Aufmerksamkeit. Bevor ich nach meiner Kamera greifen konnte, verschwand das geheimnisvolle Wesen jedoch im dichten Bambuslaub. Der flüchtige Blick deutete darauf hin, dass es sich um ein Jungtier handelte, und die winzige Größe ließ vermuten, dass es sich um einen frisch geschlüpften Phelsuma dubia handeln könnte.
Ich übte mich in Geduld, eine Eigenschaft, die ich auf unzähligen Expeditionen perfektioniert hatte, und hielt zusammen mit dem Exo Terra Team unsere Position in der Nähe der Bambusstelle. Die Zeit schien sich in die Länge zu ziehen, doch unsere Beharrlichkeit wurde belohnt. Das kleine Reptil, ein wahrer Meister der Tarnung, tauchte wieder auf und badete im sanften Sonnenlicht. Wir stellten gemeinsam fest, dass es sich nicht um irgendeinen Gecko handelte. Wir könnten auf einen bisher unentdeckten Schatz gestoßen sein.
Unser Verdacht erhärtete sich, als sein erwachsenes Pendant auftauchte – so grün wie der Bambus, zwischen dem es hin- und herflitzte. Wir standen kurz vor einer großen Entdeckung. Es folgte unser speziell für solche Fälle vorgesehener Dokumentationsprozess, und später wurde dieser Gecko dank des renommierten Herpetologen Achim Lerner formell beschrieben und auf den Namen Phelsuma vanheygeni getauft – was für eine Ehre!
Entdeckung Eines Neuen Geckos

Das verborgene Juwel der Natur enthüllen: Die erste Sichtung von Phelsuma vanheygeni, ein neues Kapitel der Artenentdeckung!

Entdeckung Eines Neuen Geckos

Wo die Natur unnachgiebig ist: Die dichten Bambuswälder der Ampasindava-Halbinsel.

Author
Emmanuel Van Heygen
Exo Terra Brand Manager

„Madagaskar, das Land der Mystik und der Wunder, wird seit jeher für seine unvergleichliche Artenvielfalt bewundert. Jeder Schritt, den man auf dieser Insel tut, zeugt von der Großartigkeit der Natur.“

Entdeckung Eines Neuen Geckos

Blick von der Ampasindava-Halbinsel: Nosy Be und Nosy Komba erheben sich majestätisch aus der azurblauen Umarmung des Ozeans.

Phelsuma vanheygeni

Read Achim Lerner’s initial description of Phelsuma vanheygeni in the ‚Phelsuma‘ journal, courtesy of the Nature Protection Trust of Seychelles.

Entdeckung Eines Neuen Geckos

Ein kompliziertes Geflecht aus Grün: Die Bambusdickichte auf der Ampasindava-Halbinsel sind hoch und undurchdringlich.

Madagascar Journals

Die Halbinsel Ampasindava

Die Halbinsel Ampasindava

Die Exo Terra-Expedition verließ Paris in Richtung einer der entlegensten und unwirtlichsten Gegenden der "Roten Insel": Madagaskar. Das Expeditionsteam benötigte vier Flüge, eine 10-stündige Seereise und mehrere Stunden mit der Piroge durch die natürlichen Kanäle der dichten Mangrovenwälder, um schließlich den ersten Campingplatz zu errichten. Obwohl es eigentlich Trockenzeit sein sollte, war das nicht der Fall. Die Zelte mussten im strömenden Regen aufgebaut werden, und die Ausrüstung des Teams war völlig durchnässt. Da alles durchnässt war, diente das Innenzelt nur noch als Schutz vor den Millionen von Stechmücken. Madagaskar ist eines der weltweiten Hochrisikogebiete für Malaria, eine durch Mücken übertragene und oft tödliche Krankheit.

Die Juwelen Des Bambuswaldes II

Die Juwelen Des Bambuswaldes II

Von den belebten Straßen Brüssels in die ungezähmte Wildnis Madagaskars: Die Reise des Exo Terra Expeditionsteams war mehr als außergewöhnlich. Unser Abenteuer begann mit einem großen Sprung von Belgien auf die Insel La Réunion. Am nächsten Tag ging es weiter auf die mystische Insel Nosy Bé, sozusagen dem Kronjuwel Madagaskars.

Die Juwelen Des Bambuswaldes II

Die Juwelen Des Bambuswaldes II

Drei Stunden nach unserer Ankunft empfing uns die Mündung des Bezavona-Flusses inmitten der südlichen Ausläufer der Ampasindava-Halbinsel. Wir fuhren tiefer und schlängelten uns durch dichte Mangrovenwälder, bis das Wasser zu flach für unser Boot war. In dem Moment, in dem wir das Land betraten, versammelten sich die Dorfbewohner um uns, und ihre Augen verrieten eine Mischung aus Neugier und Verwunderung, insbesondere bei den Jüngeren, die noch nie einen „Vaza“ (Ausländer) gesehen hatten. Ihre Erzählungen waren ebenso fesselnd wie unsere Reise, voller Geschichten über die letzten französischen Siedler, die die Region 25 Jahre zuvor verlassen hatten.

Die Juwelen Des Bambuswaldes III

Die Juwelen Des Bambuswaldes III

Ambaliha ist ein typisches madagassisches Dorf mit äußerst freundlichen, neugierigen und wissbegierigen Menschen. Einem der Kinder im Dorf zeigten wir auf meinem iPod Bilder von ihrem Vater, die wir 2004 gemacht hatten, als er uns in den Wald begleitet hatte. Das ganze Dorf war verblüfft, einige der Dorfbewohner auf diesem kleinen iPod-Display zu sehen.

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